Die Übertragung von Fernsehsignalen wurde durch Entwicklungen aus Niedersachsen nachhaltig geprägt.
1967 wurde das Farbfernsehen auf der Grundlage des analogen PAL-Systems in der Bundesrepublik Deutschland eingeführt. Die damals in Hannover ansässige Firma Telefunken - mit dem Leiter des Entwicklungslabors Prof. Dr. h.c. Walther Bruch – ließ sich dieses Verfahren patentieren.
1997 startete das digitale Fernsehen in Deutschland. Als technisches Übertragungssystem hierfür dient DVB (Digital Video Broadcasting), dessen Entwicklung Prof. Dr.-Ing. Ulrich Reimers, Direktor des Instituts für Nachrichtentechnik der Technischen Universität Braunschweig, federführend leitete. Nach dem erfolgreichen Start von DVB über Satellit (DVB-S) im Jahr 1997 hielt 1998 das digitale Fernsehen in den Kabelnetzen (DVB-C) Einzug. Ab Oktober 2003 startete der Regelbetrieb des digital terrestrischen Fernsehens (DVB-T) zunächst in Berlin/Brandenburg und ab Mai 2004 in Norddeutschland.
Nach 13 Jahren digitaler terrestrischer Fernsehverbreitung per DVB-T wurde in Deutschland 2017 das Nachfolgeverfahren DVB-T2 eingeführt. Mithilfe von DVB-T2 konnte die Anzahl der übertragenen Programme und deren Qualität (insb. Bildqualität) erhöht werden. Diese Verbesserungen werden durch die hohe Effizienz der eingesetzten Verfahren - DVB-T2 für die Übertragung und HEVC (High Efficiency Video Coding) für die Bildkodierung - erreicht.
Bei der Satellitenübertragung wird bereits seit einigen Jahren das DVB-S-Nachfolgeverfahren DVB-S2 für die Verbreitung insbesondere von HD-Programmen eingesetzt. Einige UHD (Ultra HD)-Programme werden mit DVB-S2 ebenfalls übertragen.
Die Umstellung der Fernsehverbreitungswege (Satellit, Kabel und Antenne) von analog auf digital wurde im Jahr 2019 komplettiert. Die Digitalisierung des terrestrischen Fernsehens war in 2008 deutschlandweit abgeschlossen. Zum 01.05.2012 wurde auch die analoge Satellitenübertragung eingestellt. Beim Kabelfernsehen erfolgte die Abschaltung der analogen Signale durch die großen Kabelnetzbetreiber hauptsächlich im Jahr 2018. Ab Ende März 2019 sind weitgehend alle analog übertragenen Fernsehsignale abgeschaltet. Seitdem findet in Deutschland keine Übertragung von analogem Rundfunk für Fernsehsignale statt.
Zum Empfang der digital übertragenen Programmangebote benötigt man entweder ein entsprechend ausgerüstetes Fernsehgerät mit integriertem Empfangsteil oder ein zusätzliches Empfangsgerät, eine sog. Set-Top-Box.