Zusätzlich zu den herkömmlichen Verbreitungswegen per DVB (Digital Video Broadcasting) ist der Empfang von Fernsehprogrammen auch mittels Internet-Protokoll (IP) möglich. Zur Nutzung von IPTV ist ein Internetzugang mit ausreichend hoher Datenrate notwendig.
Die Höhe der verfügbaren Mindestdatenrate lehnt sich dabei sehr stark an die Art des empfangenen Dienstes an und reicht von ca. 6 Mbit/s – bei Empfang eines einzelnen Fernsehprogramms in SD-Qualität – bis zu einigen zehn Mbit/s – für den gleichzeitigen Empfang mehrerer Fernsehprogramme in HDTV- oder sogar UHD-Qualität. Die Auslegung des physikalischen Netzanschlusses kann über unterschiedliche Netztechnologien erfolgen und beispielsweise durch ein Kabelfernsehnetz mit entsprechender DOCSIS-Technologie, einem Ethernet, einem DSL-Netz oder auch als LTE-Funknetz gegeben sein. Über all diese Netze wird heutzutage IPTV übertragen. Als Konkurrenz zum digitalen Antennen-, Kabel- und Satellitenfernsehen werden seit einigen Jahren hauptsächlich von den großen Telekommunikationsgesellschaften IPTV-Dienste per ADSL(2)+ (Asymmetric Digital Subscriber Line (2) Plus) oder VDSL (Very High Speed Digital Subscriber Line) angeboten. Daher wird der Begriff IPTV häufig mit diesen Diensten der Telekom-Gesellschaften gleichgesetzt, die jedoch in der Regel ausschließlich über das Telekom-interne IP-Netz zum Kunden gelangen. Insbesondere in den letzten Jahren haben sich aber auch netzunabhängige Anbieter von IPTV-Diensten am deutschen Markt etabliert. Sie bieten ihre Dienste über das offene Internet für jedermann zugänglich an. In der Regel werden diese Over-the-top-Dienste über VOD (Video on Demand)-Portale betrieben, wobei ihre Ausprägungen, wie z.B. Abo, Bezahlung per Abruf, sich voneinander unterscheiden können. Amazon Fire TV, Apple TV, Google TV, Netflix, Maxdome, Sky Go sind Beispiele für solche IPTV-Dienste. Weitere Unterscheidungen bestehen zu Video-Streaming-Diensten wie YouTube.
Von 'Triple-Play' spricht man, wenn ein Anbieter neben dem Fernsehempfang auch gleichzeitig einen IP-Zugang zum Internet und einen Telefondienst anbietet. Letzterer wird dabei häufig über IP betrieben. Wird dieses Paket um Mobilfunkdienste erweitert, so spricht man von 'Quadruple Play'.
Die Verschmelzung von Fernsehen und Internet findet heute in vielen Fernsehgeräten Anwendung. Diese als Smart-TV bezeichneten Geräte sind mit einem herkömmlichen Empfangsteil für digitale Fernsehsignale und zudem mit einem IP-fähigen Ethernet- oder WLAN-Modem ausgestattet. Über das Heimnetz erfolgt der Zugang zum Internet. Bei der - in dem Smart-TV eingesetzten - Software handelte es sich in der Vergangenheit häufig um Hersteller-proprietäre Software. Heute wird zunehmend neben Android auch das standardisierte HbbTV (Hybrid broadcast broadband TV)-Protokoll eingesetzt, um Fernsehdienste und Internet-Applikationen miteinander zu verschmelzen. HbbTV wird auch beim neuen Antennenfernsehen in Deutschland DVB-T2 HD verwendet. So können z.B. während einer Fernsehsendung zusätzliche Informationen aus dem Internet abgerufen und auf dem Fernsehgerät abgebildet werden. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, Mediatheken und Portale zu nutzen, über die Filme per IP-Streaming abgerufen werden können.